Podcast #014
Die Würde des Menschen ist unantastbar?
Meine Tochter ist nicht behindert, sondern wird gehindert! - Interview mit Isabelle Bodenseh - Teil 1
Podcast #014
Hast du dich schon mal gefragt, warum wir, wenn wir 2 Menschen treffen, eher den gesunden ansprechen, statt denjenigen, der/die im Rollstuhl sitzt?
Genau das widerfährt Isabelle und Juliette fast täglich. Denn Juliette hat eine infantile Zerebralparese – eine ausgeprägte Störung des Haltungs- und Bewegungsapparates aufgrund eines Sauerstoffmangels beim Geburtsvorgang.
Was das für sie bedeutet, und warum sie selbst um ihr Recht auf Bildung kämpfen musste und was das mit dem ersten Paragrafen unseres Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ zu tun hat, darüber spreche ich mit Juliettes Mutter Isabelle Bodenseh.
Isabelle ist erfolgreiche Jazz-Querflötistin und Dozentin an der Musikhochschule Frankfurt und erzählt von ihrem Kampf gegen das Schubladendenken in Behörden und Betreuungseinrichtungen und wie sie es geschafft hat, dass Juliette sogar den Hauptschulabschluss machen konnte und warum es wichtig ist, über äußere Hüllen und körperliche Einschränkungen hinweg zu schauen und Menschen als Personen wahrzunehmen.
Im Interview mit Isabelle Bodenseh erfährst du:
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Wie Isabelle Bodenseh durch den Kampf für ihre Tochter Juliette, die Schranken im System überwinden konnte
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Warum es wichtig ist, über die äußerliche Hülle und die körperlichen Einschränkungen hinwegzuschauen und uns als Menschen und Personen wahrzunehmen.
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Warum inklusive Einrichtungen nicht nur für Menschen, wie Juliette eine Bereicherung sind
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Wie der Glaube an und das Respektieren von Menschen, egal wie sie auf die Welt gekommen sind, sogar einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben können
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Was der erste Paragraf des Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ bedeutet und woran es liegen könnte, dass es in der Praxis z.T. noch Schwierigkeiten gibt, ihn umzusetzen
Ich wünsche dir viel Inspiration mit dieser Folge!
Deine NANÉE
Darum geht’s
Jeder hat ein Recht darauf, als Mensch gesehen und sein Potential entfalten zu dürfen!
Isabelle Bodenseh ist eine bemerkenswerte Frau, die uns zeigt, was es bedeutet, wirklich für etwas zu kämpfen und hartnäckig zu bleiben, wenn es um die Würde und die Rechte eines Menschen geht. In ihrem Fall geht es um ihre Tochter Juliette, die eine infantiler Zerebralparese hat und mit schweren körperlichen Einschränkungen und der Unfähigkeit zu sprechen lebt.
Die Aussage des Förderkindergartens war: „Frau Bodenseh, das mit Juliette wird nichts! (ISABELLE BODENSEH)
Juliette ist wahnsinnig stolz auf ihre Bildung und war, glaube ich, das einzige Kind, dass sich über jede Klassenarbeit gefreut hat! (ISABELLE BODENSEH)
Isabelle betont, wie wichtig es ist, uns als Gesellschaft viel stärker zu bemühen, die Würde und die Rechte von Menschen mit Behinderungen und Einschränkungen zu respektieren und zu schützen. Das bedeutet nicht nur, ihre Bedürfnisse und Wünsche zu berücksichtigen, sondern auch ihre Fähigkeiten und Stärken anzuerkennen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu entfalten und zu entwickeln.
Und das erfordert, dass wir unser eigenes Denken und Verhalten hinterfragen und uns bewusst machen, welche Vorurteile und Stereotypen wir vielleicht unbewusst haben.
Isabelle erzählt von einer Situation, als Juliette im Schlaflabor war und der Arzt sich morgens nach der letzten Nacht erkundigen wollte:
Wie selbstverständlich redete der Arzt nur mit mir. Das hat Juliette sehr aufgeregt, denn sie wollte selbst mit dem Arzt reden. In dem Moment, in dem der Arzt sich entschied, sie als Mensch zu sehen und direkt mit ihr zu sprechen, fühlte sie sich respektiert. (ISABELLE BODENSEH)
Es geht darum, Menschen mit Behinderungen und Einschränkungen nicht auf ihre Krankheit, ihr Handicap oder ihre äußerlichen Besonderheiten zu reduzieren, sondern sie als Menschen mit einer Vielfalt von Fähigkeiten, Interessen und Persönlichkeiten zu erkennen und zu schätzen. Isabelle sagt:
Ich tue DIR einen Gefallen, wenn ich dir Juliette in einen regulären Kindergarten oder die Schule hergebe. Am Anfang musste ich gegen viele Widerstände kämpfen, aber am Ende hieß es immer von der Gegenseite: „Wieso wollte ich das eigentlich nicht? Ich habe soviel Tolles mit Juliette gelernt“. Und wenn man wegschaut, kann man nichts lernen! (ISABELLE BODENSEH)
Teile diese Folge gern mit Menschen, für die das wichtig sein könnte. Denn mir liegt es sehr am Herzen, dass so viele Menschen wie möglich verstehen, dass sie mit ihren Zweifeln und Ängsten nicht allein sind und dass es Unterstützung gibt.
Was hast du aus dieser Folge für dich mitgenommen? Welcher Gedanke war für dich besonders wertvoll?
Schreib es mir gerne per E-Mail hier oder in die Kommentare auf meinem Instagram-Profil unter @nanee.music
Mehr Infos zum Isabelle Bodenseh:
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In diesem Sinne bleib positiv und ganz du selbst,❤️
Deine
Nanée
Mit freundlicher Unterstützung durch das Nävus Netzwerk Deutschland e.V.
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Über die Autorin
Ich bin NANÉE – Singer-Songwriterin & Keynote-Speakerin aus Hamburg.
Ich möchte Menschen dazu ermutigen, zu sich zu stehen, sich von den Meinungen anderer unabhängig zu machen und selbstbewusst ihren eigenen Weg zu gehen.
Als 1,85 m große und mit der Pigmentstörung CMN geborene Frau, musste ich erst lernen, damit umzugehen, nicht der Norm zu entsprechen.
Heute stehe ich als Sängerin mit meinem Deutschen Empowerment-Pop auf der Bühne und halte Vorträge und Workshops zum Thema Selbstannahme, Selbstbewusstsein und Body Positivity.
Mit dem Wissen und den Erfahrungen, die ich auf meiner Reise zu mehr Selbstbewusstsein gemacht habe, möchte ich dich inspirieren, deinen Weg zu mehr Selbstbewusstsein und zu einem selbstbestimmten und positiven Leben vielleicht etwas schneller zu finden.
„Sei stolz darauf, wer Du bist und schäme Dich nicht dafür, wie jemand anderes Dich sieht.“